An all jene, die Hetze zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben: Terror kann auch eine Frucht eurer Saat sein!
Wenn ich die Beileidsbekundungen einiger sogenannter „Islam-KritikerInnen“ lese, stellen sich mir zwei Fragen: Entweder ist noch ein Rest Menschlichkeit in diesen Menschenfeinden vorhanden oder sie heucheln. Mein Menschenbild möchte das Erstere hoffen, aber meine Menschenkenntnis kann das Letztere nicht ausschließen. Denn heute den Terror kritisieren und morgen weiter hetzen? Da stimmt doch etwas nicht!
Sogar BILD und PI-News haben sich zu #christchurch geäußert. Das klingt so, als wenn jemand jemanden dazu bringt, dir dein Haus anzuzünden und dann daneben steht und so tut, als hätte er Mitleid.
Solange politische und mediale HetzerInnen aus Hetze ihren Profit schlagen, wird es Hass und Gewalt geben. Wenn man realistisch ist, wird die Hetze nie aufhören, auch nicht nach einem Terroranschlag. Schließlich ist das für Politik und Medien sowie für ihre HelferInnen aus dem Klub der sogenannten „Islam-KritikerInnen“ eine Win-Win-Situation: Betreibe Hetze, und die Konsumenten belohnen dich. Und wenn irgendwelche Terroristen aufgrund deiner Hetze Gewalt verüben, berichte darüber und gewinne noch mehr Konsumenten. Das ist leichter als 1+1 zu rechnen. Sage dann aber, der Täter sei geistig gestört und schiebe die Schuld allein auf ihn und nicht auf die geistigen Brandstifter in deiner Branche. Das auch du einen Anteil daran gehabt haben könntest, ist natürlich absurd. Ja, das mag so klingen. Du musst nicht der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, aber solltest du ständig pauschal, einseitig und negativ gegen eine bestimmte Gruppe gehetzt haben (ich weiß, du wirst es „Kritik“ nennen), dann hast auch du einen Anteil an Verklärung, Angst, Hass, Diskriminierung, Unrecht, Rassismus und Gewalt! Du meinst, das sei nicht so? Dann lies als „Prüfstein“ die Kommentare zu deinen Posts. Sollten deine Kommentare deine LeserInnen dazu gebracht haben, sich rassistisch zu äußern, dann bist du ein Förderer von Hass!
Wir alle sind ein Teil der gegenwärtigen Terror-Epoche geworden, eingeläutet mit dem „Kreuzzug“ von George W. Bush nach 9/11. Entweder gehören wir zu jenen, die passive Ignoranten sind, welche lieber schweigen oder wir sind aktive Gegner oder Befürworter von Hetze, deren bitteres Ende manchmal Terror sein kann. Alt-Bundeskanzler G. Schröder (SPD) wurde nicht müde von „uneingeschränkter Solidarität“ zu sprechen, als es um „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ ging. Nein! Es gibt keine uneingeschränkte Solidarität! Zum Beispiel mit Hetze und Unrecht solidarisiert man sich nicht. Man stellt sich dagegen. Nur der, der sich auch in der Vergangenheit konsequent und beständig gegen Hetze gestellt hat, wird auch in der Gegenwart für ehrlich gehalten.
Wir sollten eine Lehre aus #christchurch ziehen und zumindest in unserer Gesellschaft den HetzerInnen die Maske des angeblichen „Liberalismus“ oder „Säkularismus“ vom Gesicht reißen, damit auch der letzte erkennt, dass diese vermeintlich positiven „Label“ nur ein Mittel zum Zweck sind, so wie wir inzwischen erkannt haben, dass auch für manch Radikalen Religion nur Mittel zum Zweck ist. Wie wäre es mit einer Talkshow mit den altbekannten HetzerInnen zu #christchurch, damit sie zeigen, wie sehr sie mit den Opfern leiden?
Alle, die passiv sind, müssen aktiv werden! Alle die aktiv sind, sollten noch aktiver werden! Es geht mehr und es muss mehr gehen! Denn wer weiß, ob nicht wir morgen Opfer ihrer jahrelangen Hetze werden. Neuseeland mag zwar weit entfernt von uns liegen, aber die HetzerInnen, die den Nährboden für Terror jeglicher Art auch in unserer Gesellschaft bereiten, sind auch unter uns!
Last but not least: Werden die Hetzer von heute, morgen ihre Sprache ändern, von der sie die vergangenen Jahre dermaßen profitiert haben?