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Einheit – ein universelles Prinzip!
Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Kate Laurell Ardern hat heute, eine Woche nach der Terrortat in zwei Moscheen in Christchurch, zum Freitagsgebet eine Überlieferung vom Propheten Muhammad ﷺ verlesen:
„Der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Die Gläubigen gleichen in ihrer Zuneigung, Barmherzigkeit und ihrem Mitleid zueinander einem Körper: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber!“ [Überliefert bei Muslim und Buhari]
Mit dem anschließenden Satz, machte Ardern aus einem islamischen Einheitsprinzip, das die Gläubigen als einen Körper sieht, ein universelles Prinzip: „New Zealand mournes with you. We are one!!
Man kann ihr Statement auch verstehen als: „Die Menschen gleichen in ihrer Zuneigung, Barmherzigkeit und ihrem Mitleid zueinander einem Körper: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber!“
Sie hat mit ihrem „We“ die NeuseeländerInnen, Männer wie Frauen, Muslime wie Nichtmuslime als einen Körper bezeichnet.
Wenn wir Menschen ehrlich sind, leiden wir von Opfer zu Opfer unterschiedlich. Wir identifizieren und mit einigen Opfern anders als mit anderen. Wir solidarisieren uns mit einigen und mit anderen nicht. Dabei haben wir selbst mit Tieren Mitleid. Zumindest sollten wir das. Das ist schließlich menschlich.
Man könnte zu der Terrortat in Christchurch sehr viel sagen, alles zwischen Schock bis Staunen. Die Opfer wären ein riesen Kapitel für sich, deren Gesichter einem nicht aus dem Gedächtnis gehen.
Zu den Maori und ihrer speziellen Solidarität mit den neuseeländischen MuslimInnen mit ihrem Haka (Tanz) könnte man ebenfalls vieles sagen.
Zum Täter – möge sein Name in Vergessenheit geraten – und seiner Ideologie („White Supremacy“) könnte man ebenso sehr viel sagen.
Ich möchte diesen Beitrag jedoch Jacinda Ardern widmen, die in diesen Zeiten mehr verkörpert als eine Politikerin. „Wenn sie nicht für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wird, dann weiß ich auch nicht“, sagte heute ein guter Freund.
Sie ist nicht nur ein Vorbild als Politikerin, sondern vor allem als Mensch. Vielleicht als „Frau des Jahres“ oder als „Politikerin des Jahres“? Sie ist das Gesicht des Vertrauens für Muslime, die aufgrund von unzähligen Diskriminierungserfahrungen vielleicht ihr Vertrauen in „den Westen“ oder die Politik verloren haben. Sie ist auch ein Gesicht des Friedens. Sie hat so vielen Menschen, über ihr Land hinaus, Trost gespendet. Und sie macht Mut! So viele gute Tugenden und genau das Gegenteil so manch anderer Akteure ihrer Branche.
Wenn es also jemand kann, so möge er sie für den Friedensnobelpreis vorschlagen.
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